Traditionelle Chinesische Medizin

EINSATZMÖGLICHKEITEN DER TCVM

Die Einsatzmöglichkeiten der Traditionellen Chinesischen Medizin für Tiere sind riesig. Diese wundervolle Heilkunst wird angewandt bei:

  • Störungen des Bewegungsapparates, Schmerzen, Lahmheiten, Hufrehe, schlechte Hufqualität, Arthrose, Sehnenprobleme, Rückenschmerzen
  • Neurologische Störungen, Lähmungen, Epilepsie, Vestibularsyndrom, Bandscheibenerkrankungen, Degenerative Myelopathie, Cauda Equina Syndrom
  • Kognitive Dysfunktionen
  • Therapie von Sporthunden und Sportpferden
  • Erkrankungen der Haut 
    • Juckreiz, Allergische Dermatitis, Alpezie, Infektionen durch Ektoparasiten, Autoimmunerkrankungen, Sommerekzem, Urticaria, Atopie, Mauke, Strahlfäule, schlechtes Fell
  • Erkrankungen der Atemwege 
    • Rhinitis, Sinusitis, Tracheitis, Asthma, Atemnot, Husten, COPD
  • Erkrankungen des Verdauungstraktes 
    • Zahnfleischentzündung, Stomatitis, Glossitis, Ösophagitis, Appetitlosigkeit, Gastritis, Magengeschwüre, Gastroenteritis, Kolik, Verstopfung, Durchfall, Entzündliche Darmerkrankungen
    • Pankreatitis, Pankreasinsuffizienz
  • Erkrankungen des Herzens 
    • Herzversagen, Herzrhythmusstörungen, Ödeme
  • Erkrankungen der Augen 
    • Periodische Augenentzündung, Bindehautentzündung
  • Erkrankungen des Hormonsystems 
    • Diabetes mellitus, M. Cushing, Cushing Syndrom, M. Addison, Schilddrüsenunterfunktion, Struma, EMS, Insulinresistenz
  • Erkrankungen der Harnwege 
    • Nierenversagen, Blasenentzündungen, Harnsteine, Urininkontinenz
  • Erkrankungen der Prostata, Unfruchtbarkeit, Dauerrosse, Scheinträchtigkeit
  • Erkrankungen des geriatrischen Tieres 
    • chronisches Nierenversagen, Arthrose, Herzversagen, Demenz, Bandscheibenerkrankungen, Spondylose, Schmerzen
  • Verhaltensauffälligkeiten (Shen-Störungen) 
    • Angst, Trennungsangst, Angstaggression, Aggressitivität, Unruhe, Hyperaktivität, Unsauberkeit
  • Tumorerkrankungen



WAS IST TCVM?

 Die Traditionelle Chinesische Medizin ist über 2.000 Jahre alt. Sie umfasst die Akupunktur, Arzneimitteltherapie, Tuina und Moxibustion (Erwärmen von Akupunkturpunkten) am Tier. Auch die Auswahl geeigneter Futtermittel spielt eine große therapeutische Rolle.
In der Therapiesitzung geht es nicht darum, dass zu einer Krankheit ein bestimmter Akupunkturpunkt gestochen wird. Dies käme nur einer Kochbuchakupunktur gleich und wird langfristig nicht zur Heilung führen.
Eine Diagnose ist immer ganzheitlich und bezieht sich auf den gesamten Organismus mit seinen individuellen Charakteristiken. Die Behandlung zielt auf die Therapie der Wurzel, der Ursache der Erkrankung. Oftmals ist die Ursache einer Erkrankung nicht an dem Ort zu finden, an dem sich die Störung zeigt.
Die Chinesische Medizin betrachtet das Tier in seiner Ganzheit und ist nicht in einzelne Fachrichtungen getrennt, wie unsere westliche Medizin. Ihr Anliegen ist es, Krankheiten nicht nur zu heilen, sondern auch der Entstehung schwerer und chronischer Krankheiten vorzubeugen.
Grundsätzlich gilt aber: Akupunktur kann heilen, was gestört ist. Sie kann aber nicht "reparieren", was bereits zerstört ist.
So kann sie bei einer Gelenkerkrankung (Arthrose) mit Knorpelschädigungen nicht den Verlust des Knorpels rückgängig machen. Sie kann aber die damit einhergehenden Schmerzen an Bändern, Muskeln und im Bereich der Gelenkkapsel deutlich verringern. Durch eine Akupunkturbehandlung schwillt das Gewebe ab, es wird besser durchblutet, Gelenk und Muskulatur werden beweglicher und trainierbarer - der Schmerz lässt nach.
An bestimmten Punkten des Körpers werden die dünnen Akupunkturnadeln platziert, wo sie etwa 20 bis 30 Minuten verbleiben und ihre heilsame  Wirkung entfalten, während sich das Tier entspannt. Bei ängstlichen Tieren stimuliere ich die Akupunkturpunkte mit einem Laser. Davon spürt das Tier nichts! Die meisten Tiere empfinden die Akupunktur als  wohltuend und entspannend. Oft ist sie verblüffend schnell wirksam.
Westliche  Wissenschaftler erforschten die Wirkung der Akupunktur intensiv und  konnten in vielen Untersuchungen nachweisen, dass die chinesische  Heilmethode bei einer Fülle von Erkrankungen hilft, oft gerade dann, wenn eine herkömmliche Behandlung erfolglos blieb. Was genau bei einer Akupunktur im Körper abläuft, ist wissenschaftlich noch nicht restlos geklärt. In mehreren Studien wurde nachgewiesen, dass das Nadeln bestimmter Akupunkturpunkte spezielle Wirkungen entfaltet, z.B. Verminderung der Schmerzempfindlichkeit.
Die heilende Wirkung kommt u.a. dadurch zustande, dass der stimulierende Reiz der Nadeln im Gehirn eine vermehrte Ausschüttung schmerzlindernder und stimmungsaufhellender Substanzen auslöst, die oft auch als Glückshormone bezeichnet werden. Dazu gehören das Serotonin, körpereigene Morphine wie das Endorphin sowie die Enkephaline.
Bei der Nadelakupunktur werden feine Einmalnadeln in bestimmte Hautpunkte gestochen, was kaum schmerzhaft ist. Viele Akupunkturpunkte befinden sich auf unsichtbaren Energiebahnen, den sogenannten Meridianen oder auch Leitbahnen. Häufig liegen sie aber auch in Haut- und Muskelzonen in der Nähe des Schmerzes oder der erkrankten Organe.
Nach dem Verständnis der chinesischen Medizin wird durch den Nadelreiz der Energie- oder Qi-Fluss angeregt und reguliert. Blockaden und Störungen lösen sich auf. Meist genügen bei akuten Erkrankungen einige wenige Akupunktursitzungen, bei chronischen Krankheiten können aber deutlich mehr Behandlungen notwendig sein - je nach Krankheitsbild und körperlicher Verfassung des Tieres.
Manchmal  lässt sich der Heileffekt der Akupunktur durch ergänzende Maßnahmen verstärken. Besonders wohltuend ist z.B. die Moxibustion, eine spezielle Wärmebehandlung, bei der getrocknetes Beifußkraut über bestimmten  Körperbereichen abgebrannt wird, um diese zu erwärmen und so die Energie anzuregen.
Zu den Sonderformen der Akupunktur gehört die Laserakupunktur, bei der die  Akupunkturpunkte mit einem Laserstrahl behandelt werden. Schmerzen entstehen dabei nicht. Sie eignet sich vor allem zur Behandlung  empfindlicher Körperregionen und bei Angst des Tieres vor den Nadeln.
Die Chinesische  Arzneimitteltherapie ist über 2.000 Jahre alt. Sie ist in China das häufigste therapeutische Verfahren der chinesischen Medizin.
Es werden Pflanzen, Mineralien und tierische Produkte zur Herstellung der Arzneien verwendet. Eine Rezeptur besteht aus einer Mischung mehrerer Arzneimittel. Dabei erhöhen die Arzneien in der Zusammensetzung die Wirkungsstärke des Medikamentes. Die Rezeptur wird nach den Grundlagen der chinesischen Medizin erstellt.
Jedes Tier erhält bei Bedarf ein individuell abgestimmtes Rezept passend zu seiner Erkrankung.
Die Anwendung von Chinesischen Arzneimitteln erfordert tiefgreifende Kenntnisse des Therapeuten. Die Rezepturen können in Tablettenform, als wässrige Lösung oder als Granulat verabreicht werden.